Gelegentlich haben Patienten eine gewisse Scheu vor Spritzen und bitten uns nach Möglichkeit, auf Injektionen zu verzichten. Selbstverständlich kommen wir dem Wunsch unserer Patienten nach. Bei mir kann jeder Patient seine Therapie mitbestimmen. Ich berate, kläre auf und stelle verschiedene Therapieoptionen vor, die einzeln oder in Kombination angewendet werden können. Eine Therapie ohne Injektionen muss nicht weniger effektiv sein. Erfahrungsgemäß dauert die gesamte Therapie ohne Injektionen meist deutlich länger.
Patienten, die bereits Erfahrung mit anderen Orthopäden gesammelt haben, bemerken in der Weise, wie wir Injektionen verabreichen, einen entscheidenden Unterschied. Wir überwachen die Injektion per Ultraschall und kontrollieren auf dem Monitor permanent die Position der Kanüle.
Auf diese Weise stellen wir zum Einen sicher, dass wir das Serum exakt in das Areal einbringen, in dem es die maximale Wirkkraft entfalten kann. Zum Anderen empfinden unsere Patienten diese Art der Ultraschall-überwachten Injektion als besonders schonend. Ein weiterer Vorteil der ultraschallgesteuerten Injektionen liegt in der Möglichkeit diese so zu platzieren, dass die eigentliche Injektion nicht schmerzhaft ist und ein „Nachziehen“ (Schmerzen nach der Injektion) weitgehend vermieden werden kann.
Die Spritze „zieht nicht nach“, die Injektion verursacht keine Schmerzen, wenn diese korrekt in ein Gelenk verabreicht wird. Hierzu gibt es verschiedene Techniken und Möglichkeiten. So kann die Injektion mit körpereigenem Plasma z.B. über, unter oder sogar in die Sehne verabreicht werden. Erfolgt die Injektion an die Sehnenhülle sind Schmerzen während der Injektion oder ein „Nachziehen“ so gut wie ausgeschlossen. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch Sonderindikationen, so dass eine Injektion auch direkt in die Sehne erfolgen kann oder muss, so dass die eigentliche Injektion mit Schmerzen verbunden sein kann und/oder für 1-2 Tage ein Druckgefühl an der jeweiligen Stelle verbleibt. Dabei steht die sekundäre Entwicklung und der Gesamtverlauf stets im Vordergrund. Dies wird immer mit dem Patienten vorher besprochen. Der Patient entscheidet!
Viele Pateinten, die einer Injektionstherapie zuvor kritisch gegenüberstanden, und es dank unserer Ultraschallüberwachung dennoch probiert haben, haben ihre Scheu überwunden. Manche verfolgen die Injektion und das Einbringen des Serums interessiert auf dem Ultraschallmonitor und sind dadurch von dem eigentlichen Eingriff in den Körper auch abgelenkt. Regelmäßig höre ich: „Ach das war es schon?“
Wir beraten unsere Patienten umfassend, wenn es darum geht, die Risiken gegen den Nutzen einer Injektionstherapie abzuwägen. Denn wir unternehmen alles, um jedes denkbare Risiko nahezu auszuschließen. Dazu zählt neben der Ultraschallüberwachung der Injektion eine sorgfältige und mehrfache Sterilisierung der Haut, das Tragen einer Atemschutzmaske und sterilen Handschuhen sowie die kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktionen des Patienten.
Wir sind vom Nutzen der Injektionstherapie überzeugt! Zur Verwendung kommen je nach Diagnose und Indikation:
- Hyaluronsäure – Die Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und des Knorpels. Da Hyaluronsäure Wasser binden kann, trägt sie zu einer reibungsfreien Mechanik der Gelenke bei. Im Falle einer Arthrose – wenn also die Gelenke verschlissen sind – übernimmt die injizierte Hyaluronsäure die Funktion eines natürlichen Schmiermittels. Die Knorpelschicht wird wieder gleitfähiger, das Gelenk lässt sich wieder besser belasten und bewegen. Unserer Praxis stehen verschiedene Sorten von Hyaluronsäure mit unterschiedlichen Molekulargewichten in abgestufter Konzentration zur Verfügung, um in kontinuierlicher Abstimmung mit dem Patienten ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen. Immer wieder kommt die Frage, ob die Hyaluronsäure den Knorpel wieder aufbaut oder regeneriert. Beides trifft leider nicht zu! Sie dient lediglich als Schmiermittel und Puffer zwischen den beiden Gelenkpartnern. Abhängig vom Ausmaß des Verschleißes und der individuellen täglichen Beanspruchung werden die Substanzen wieder verbraucht, so dass in den meisten Fällen eine regelmäßige intervallförmige Anwendung erfolgen sollte um ein entsprechendes Niveau und damit Schmerzlinderung bzw. Schmerzfreiheit aufrecht zu erhalten, die mit einer verbesserten Lebensqualität einhergeht.
- Blutplasma (Eigenblut) – Wir gewinnen das Blutplasma aus dem Blut des Patienten und stellen dies mit unserer praxiseigenen Zentrifuge selbst her. Abhängig von der Zeitdauer und Umdrehungszahl des Zentrifugierens kann die Konzentration auf ein Maximum gesteigert werden. Als körpereigene Substanz enthält Blutplasma keinerlei synthetische Zusatzstoffe. Es kommt zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen, und die Behandlung mit Blutplasma wird von nahezu allen Patienten vertragen. Wir sind von der Blutplasma-Therapie überzeugt, denn die Behandlung ist hoch wirksam regenerativ und wirkt darüber hinaus entzündungshemmend. Im Vergleich zu anderen Substanzen bietet die Eigenbluttherapie für den Patienten auch preislich ein besonders attraktives Kosten/Nutzen-Verhältnis. Auch Blutplasma injizieren wir stets überwacht durch Ultraschall. Damit stellen wir sicher, dass wir das Serum exakt dort injizieren, wo das Serum unmittelbar am Gelenk, der Sehne oder den Bändern die maximale Wirkung entfalten kann.
- Traumeel/Zeel – Traumeel ist in vielerlei Darreichungsformen erhältlich. Dazu zählen Tabletten, Gel und Salben. Die optimale Wirkung und den besten Behandlungserfolg entfaltet auch Traumeel bzw. Zeel als Injektion. Wir setzen Traumeel/Zeel ein bei Muskelhartspann, Muskelverletzungen, Sehnenreizungen, Nervenirritationen sowie bei Kontraindikationen gegenüber anderen entzündungshemmenden Substanzen bzw. bei einer Kortisonunverträglichkeit.
- Ortoton/Myopridin – Muskelrelaxantien kommen dort zum Einsatz wo ein entsprechender Muskelhartspann die Ursache oder Folge von Beschwerden ist und damit insbesondere im Rückenbereich, je nach Indikation aber auch an den Armen oder Beinen.
- Kortison – Mit der Injektion von Kortison bekämpfen wir die Entzündung direkt im betroffenen Areal. Spricht der Patient darauf positiv an, dient uns dies als Bestätigung, dass wir das Areal zutreffend identifiziert und das Entzündungsgeschehen bereits eingedämmt haben. Uns stehen diverse Kortison-Varianten zur Auswahl. So können wir für Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und anderen Vorerkrankungen die bestmögliche Verträglichkeit erreichen. An diese meist einmalige Kortison-Injektion schließt sich je nach Indikation eine mehrwöchige Therapie in der Kombination von Stoßwelle und Eigenbluttherapie an, unterstützt durch physiotherapeutische Übungen unter Anleitung unseres praxiseigenen Physiotherapeutenteams.
- Kollagen – Wir nutzen Kollageninjektionen zur Behandlung der Bandscheiben und der Wirbelgelenke in der Wirbelsäule. Anders als zum Beispiel in größeren Gelenken (wie Knie, Schulter oder Hüfte) kann Kollagen im Wirbelgelenk und in der Bandscheibe seine Wirkung effektiv entfalten. Kollagen hat nahezu keine unerwünschte Nebenwirkung und ist für viele Indikationen hervorragend geeignet. Hierzu kommen verschiedene Kollagene zum Einsatz.
- Ozon-Sauerstoff – Ein Gemisch aus reinem Ozon und 100%-igem Sauerstoff dient dazu, freie Radikale und damit Stoffwechselendprodukte abzufangen und den Sauerstoffumsatz der Muskulatur zu steigern. Dadurch entspannt sich der Muskel und kann wieder besser arbeiten bzw. seine Funktion wieder aufnehmen. Diese Injektion kommt vorwiegend bei Rückenschmerzen (Schwachstellen sowie muskuläre Verspannungen/Verhärtungen) zum Einsatz.